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Freundschaftsbande in Le Coteau erneuert

50jähriges Jubiläum zwischen der Tvgg-Turnabteilung und dem Sportverein Jeanne d’Arc Lorsch. Bereits vor zwei Jahren wollten die Mitglieder der Lorscher Tvgg-Turnabteilung mit den Mitgliedern des befreundeten Turnvereins Jeanne d’Arc aus Le Coteau das 50jährige Jubiläum feiern. Die Corona-Beschränkungen hatten das verhindert und so kam jetzt, nach gewissen Erleichterungen, ein Jubiläumsfest in der französischen Partnerstadt Le Coteau zustande.

35 Lorscherinnen und Lorscher von der Turnabteilung und dem Partnerschaftsverein mit der Vorsitzenden Brunhilde Schieb, waren an Christi Himmelfahrt mit dem Bus nach Frankreich gereist. Wegen der Pandemie mussten die jüngsten TVGG-Mitglieder dieses Mal leider auf das Treffen verzichten.

Die Lorscher wurden freundschaftlich empfangen und in bekannten Familien untergebracht. Die Mitglieder des Partnerschaftsvereins hatte der Stadtverordnete Didier Blanchardon, Sohn von Bernard Blanchardon, einem der Väter der Partnerschaft mit Lorsch, betreut und bei Bekannten einquartiert. Nachdem der Abend im Kreise der Familien verbracht wurde, sah das Programm am Freitag für die Mitglieder des Partnerschaftsvereins Die Besichtigung eines Weinberg und einer Weinkellerei vor.

Die beiden Turnvereine besichtigten die Altstadt von Roanne und unternahmen einen Spaziergang an der Loire. Zu einem Picknick im Park vom Rathaus kamen alle wieder zusammen. Der Freitagabend in der Festhalle stand im Zeichen des Turnens, mit Tänzen und sportlichen Vorführungen der Jugend beider Vereine. Gerhard Arbes erinnerte an das 50jährige Jubiläum der Freundschaft zwischen dem Turnverein Jeanne d’Arc aus Le Coteau und der Turnabteilung der Turnvereinigung Lorsch. Sein Dank galt allen Beteiligten, die in den vergangenen 50 Jahren diese Partnerschaft gepflegt und aufrecht erhalten hätten. Diese Freundschaft sei mittlerweile auch zu einer Freundschaft zwischen Familien geworden. Sein Ausflug in die Geschichte: „Im Jahr 1967 hatte die Stadt Lorsch mit der französischen Stadt Le Coteau einen Partnerschaftsvertrag geschlossen, unterschrieben von den Bürgermeistern Charles Gallet und Georg Werner. Es wurde eine Freundschaft von Kommunalpolitikern und vielen französischen und deutschen Bürgerinnen und Bürgern. Dazu gehörte die Turnabteilung der Turnvereinigung Lorsch, die in dem Turnverein Jeanne d’Arc einen Partner gefunden hatte. Der Lorscher Vorsitzende Kurt Horn setzte sich damals, gemeinsam mit Alfred Jünge und Jakob Metz, für diese Verbindung ein. Von der Jeanne d‘Arc waren es der Vorsitzende Marcel Quenot und Stadtrat Bernard Blanchardon. Der Freundschaftsvertrag ist 1969 in Lorsch und 1970 in Le Coteau besiegelt worden. Wir hoffen und wünschen, dass unsere Freundschaft noch lange Jahre bestehen möge, zum Frieden zwischen unseren Städten, Ländern und in Europa. Die 50 Jahre der Freundschaft zwischen unseren beiden Vereinen sind ein Teil der Völkerverständigung. Vive la France, Vive Allemagne, Vive L’Europe“. Yannik Couturier bezeichnete das Treffen als besonders wichtig, da man nach drei Jahren wieder zusammengekommen sei. „Wir hatten fast geglaubt, dass diese Flamme, die uns antreibt, erlöschen kann“.

Am Samstagvormittag wurden alle Delegationen von Bürgermeisterin Sandra Creuzet-Sleepcevic im Rathaus empfangen. Die Bürgermeisterin versicherte, dass sie die Freundschaft zwischen den beiden Vereinen unterstütze und hoffe, dass sie noch viele Jahre fortbestehen möge. Sie erinnerte an den verstorbenen Gerard Furnon, in dessen Nachbarschaft sie früher gewohnt hatte, der sich sehr für diese Freundschaft eingesetzt habe. Sie rief seine Witwe nach vorne und dankte ihr namens der Stadt für das langjährige Engagement. Anni Furnon setzt die Freundschaft auch nach dem Tod ihres Mannes mit der Lorscher Familie Wiedemann fort. Sohn Klaus Wiedemann war wieder mit nach Le Coteau gekommen. Sandra Creuzet-Sleepcevic übergab Gerhard Arbes einen Bronze-Gegenstand, zwei ineinander verschlungene Hände, als Gastgeschenk für den Lorscher Bürgermeister. Das Geschenk hatte eine kleine Manufaktur aus der Nähe von Le Coteau gestaltet.

Gerhard Arbes bezeichnete den Empfang als „eine Ehre für uns und ein Zeichen der Anerkennung, dass wir als Turner uns einsetzen für die Freundschaft mit Le Coteau und damit auch für den Frieden in unseren beiden Staaten und in Europa. Nur durch echte Völkerfreundschaft kann auf die Dauer Frieden bestehen“. Er bedankte sich mit einem Jubiläums-Bildband der Turnabteilung und einem Weinpräsent der Stadt Lorsch. Marie-Claude von Dungen betätigte sich als Dolmetscherin. Eliane Barnay, Vizepräsidentin der Jeanne d’Arc, übersetzte die Rede des Vereinspräsidenten Yannik Couturier, ins Deutsche. Gerhard Arbes bedankte sich zunächst für den Empfang und erinnerte daran, dass die beiden Vereine und die Gemeinden es geschafft hätten, seit 53 Jahren die Sportpartnerschaft und die Freundschaft zu erhalten und zu pflegen. Diese freundschaftlichen Bindungen seien „durch unsere Ältesten entstanden, die diese Zusammenkunft auf der Idee einiger Abenteurer aufbauten, die für ihre Zeit als verrückt gelten können“. Er wünschte sich, dass diese Freundschaft noch 50 Jahre dauern und sie niemals erlöschen möge. Die jüngere Generation möge die Nachfolge antreten, die unsere Vorfahren begonnen hätten. Er schloss mit „Unsere Partnerschaft mit Jeanne d’Arc von Le Coteau ist vielleicht das schönste Beispiel für Langlebigkeit, denn von allen Verbänden, die in Le Coteau bestehen, sind wir die einzigen, die seit 53 Jahren aktiv und regelmäßig diese partnerschaftlichen Beziehungen mit der Turnvereinigung in Lorsch pflegt“. Am Samstagabend hatte die Jeanne d’Arc alle Delegationen zu einem gemeinsamen Abendessen mit anschließendem Tanz eingeladen. Am Sonntagvormittag hieß es Abschied nehmen, nicht ohne die eine oder andere Träne und dem Versprechen, sich im kommenden Jahr wieder in Lorsch zu treffen.